Oder auch: Schulleitungswechsel am BKO
Am Berufskolleg Ostvest ist es nie langweilig, aber das letzte Schuljahr übertraf doch so einiges. Der Höhepunkt war die Verabschiedung von Juliane Brüggemann – mit anschließender Beauftragung von Claus Wiesmann als neuem Schulleiter. In dem ganzen Trubel ist eine Veröffentlichung auf der Webseite etwas aus dem Blick geraten – dies wird nun nachgeholt. Los geht's!
Juliane Brüggemann kam 2013 ans BKO – und schaute erst einmal zu. Sie ließ sich Zeit, um vorhandene Strukturen zu analysieren, führte Gespräche mit den Lehrkräften und dem damaligen Sekretariatsteam und baute dann nach und nach die gesamte Schule um. Das kann durchaus wörtlich verstanden werden. Neben der Umstrukturierung von Verantwortungsbereichen, dem Einführen von Schulentwicklungsgruppen und dem Anstoßen zahlreicher klassenbezogener und -übergreifender Aktivitäten wurden nach und nach alle Gebäude am BKO renoviert. Die Schule ist buchstäblich nicht mehr wieder zu erkennen – wie immer wieder Gäste und ehemalige Schüler*innen freudig anmerken.
„Nebenbei“ war sie treibende Kraft bei der Gründung des Vestischen Berufskollegsverbunds, unterstützte die Kolleg*innen bei der erfolgreichen Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben wie z. B. der Guten gesunden Schule, tat Töpfe für die herausragende Ausstattung der Werkstätten und Klassenräume auf, pflegte die Kontakte zu den zahlreichen externen Partnern des BKO, schloss Kooperationsverträge mit Unternehmen und Zubringerschulen ab, kümmerte sich darum, dass der schönste Schulhof im Vest mithilfe der Westfälischen Architektenkammer noch schöner wurde und hatte immer ein offenes Ohr (und Auge) für Ideen und Möglichkeiten, das BKO noch attraktiver zu machen.
An ihrer Seite standen im Laufe der Zeit drei stellvertretende Schulleiter – wovon der erste verdient (und terminlich perfekt) direkt vor dem ersten Lockdown in Pension ging, der zweite inzwischen Dezernent in der Bezirksregierung Münster und der dritte… unser neuer Schulleiter ist.
Die Verabschiedung von Juliane Brüggemann sollte also ein wenig widerspiegeln, was sie am BKO hinterlassen würde: Ideenreichtum, Tatkraft und Spaß an der Sache. Und was sollen wir sagen: Hat geklappt. Die Reden waren kurz, knackig und launig – umgesetzt von der ersten stellvertretenden Landrätin Martina Eißing und Kreisdirektor Dominik Schad für den Schulträger Kreis Recklinghausen, von Dezernent Panayotis Papaspyrou für die Bezirksregierung Münster, von Dr. Karsten Felske von der Handwerkskammer als einem der zahlreichen externen Partner des BKO, von Holger Pleines, Schulleiter des Berufskollegs Gladbeck, für den Vestischen Berufskollegverbund und nicht zuletzt von Hanns Küster für das Kollegium des BKO, bei dessen Rede eben dieses wissend nickte und die Gäste staunten. Die Rede der Schüler*innensprecherin Lana Litvin rundete den ständigen Perspektivwechsel gelungen ab.
Den ersten Musikteil übernahm die Geschäftsstelle des VBV inklusive der Schulleitungen der Berufskollegs des Kreises Recklinghausen – der Klassiker „Aber bitte mit Sahne“ wurde zu „Aber nur mit Juliane“ – und das sagt ja eigentlich alles.
Über den Tellerrand ging es weiter – beispielhaft berichteten verschiedene Vertreter*innen des Dattelner Forums, einer von Juliane Brüggemann initiierten öffentlichen Veranstaltungsreihe, die gesellschaftlich relevante Themen aufgreift und im Zusammenhang mit den Schwerpunkten des Berufskollegs Ostvest steht.
Nicht auf dem offiziellen Programm stand der Überraschungspart des Kollegiums – ein gefilmter flash mob, bei dem Schüler*innen und Lehrkräfte buchstäblich durchs BKO tanzten. Ergänzend, dafür für Kenner und Eingeweihte nicht wirklich überraschend, kam auch „The Voice of BKO“, die schuleigene Kollegiumsband zum Zuge – mit einer umgetexteten Version von „Haus am See“ von Peter Fox. Wir wissen jetzt: Ihr Kollegium ist schön, sie braucht nicht rauszugehn...
Schnell noch ein Bouleset mit Pastis-Gläsern samt Schaukel überreicht, dann konnte auch die Schulleiterin letzte Worte an ihr Kollegium und ihre Gäste richten. Anschließend ging es raus zum Grill – da hat der Ruhrpott doch tatsächlich das Münsterland geschlagen: Eine ordentliche Wurst geht immer.
An dieser Stelle schlicht und einfach: Danke, Juliane Brüggemann, für aufregende 12 Jahre. Langweilig war es wirklich nie.
Kaum erholt fand am folgenden Abend noch eine flugs einberaumte Schulkonferenz statt, in der Dezernent Papaspyrou diesmal für Claus Wiesmann kam, um das Votum für dessen Bestellung als Schulleiter mitzunehmen.
Letzterer hieß das Kollegium nach den Sommerferien auf der ersten Lehrkräftekonferenz willkommen, führte souverän durch das Standard-Programm und nahm sich dann ein paar Minuten Zeit, um einen Blick auf die gemeinsame Zukunft am BKO zu werfen. (Vorstellen muss er sich nun wirklich nicht, ist er mit 24jähriger Tätigkeit am BKO einer der alten Hasen an der Hans-Böckler-Straße.) Neben einigen konkreten Optimierungsansätzen im Organisationsbereich will er zunächst... zuschauen und aus der neuen Schulleitungsperspektive analysieren. Kommt das jemandem bekannt vor? So schließt sich der Kreis am Berufskolleg Ostvest. Vielleicht liegt das auch daran, dass die alte und die neue Schulleitung begeisterte Mathematiker sind, die mögen bekanntlich Kreise.
Wir wünschen Juliane Brüggemann einen aufregenden Ruhestand und Claus Wiesmann einen weniger aufregenden Start als Schulleiter – starke Nerven hat er schon im letzten Schuljahr häufiger beweisen können. Und eins ist gewiss: Langweilig ist es am BKO nie. Wir freuen uns auf die neue Regentschaft.