Als jedoch die acht Finalisten (jeweils vier Deutsche und vier Niederländer) nacheinander zu ihren Verkaufsgesprächen antraten, hätte man die berühmte Stecknadel im Saal fallen lassen hören können. Mit viel Geschick wurden Koffer, Schuhe, Handys, Kopfkissen usw. angepriesen und anschließend an den Kunden gebracht. Selbst ein schwer erklärbares LED-Baustellenradio mit eingebautem Bluetooth-Lautsprecher fand seinen Abnehmer.
Wer allerdings meint, dass ein „überzeugendes Auftreten“ des Verkäufers alleine reicht, der musste sich eines Besseren belehren lassen. Die international besetzte Jury achtete darüber hinaus auf die Rhetorik und die Mimik sowie auf die Kundenorientierung und die Visualisierung der Produkte. Verkaufen will eben gelernt sein!
René Einbrodt hatte bei seinem Verkaufsgespräch etwas Pech. Mit dem notwendigen Lampenfieber ausgestattet, begab er sich souverän in den Wettbewerb, um jedoch festzustellen, dass die Hallen-Lautsprecheranlage nicht funktionierte. Der notwendige Neustart brachte ihn ein wenig aus dem Konzept und beeinflusste somit das Gesamturteil.
Trotzdem waren die begleitenden Lehrerinnen Ulrike Kaufhold und Dörte Stuckenbrock-Kamps stolz auf ihren Schüler. Im Finale brillierte er erneut mit seinem Vorhaben, einem Senioren ein iPhone 6 zuzüglich eines Fitnessarmbands zu verkaufen. Zum wiederholten Male überzeugte er dabei nicht nur die Juroren, sondern auch den äußerst kritischen Kunden.
Zum Siegerpokal langte es für René Einbrodt in diesem Jahr leider noch nicht. Die Teilnahme an der Finalrunde sowie die in diesem Wettbewerb erworbenen Erfahrungen sind aber sicherlich ein großer Pluspunkt für seine weitere berufliche Zukunft.
Außerdem hat René Einbrodt inzwischen genügend Selbstbewusstsein für den Wettbewerb im nächsten Jahr getankt, wenn es wieder darum geht, den „Europäischen Superverkäufer“ zu finden. Der 18-Jährige ist derzeit nämlich Schüler der Mittelstufenklasse am Dattelner Berufskolleg und somit in einem Jahr erneut startberechtigt, wenn es wieder darum geht, sich mit den besten Verkäufern auf internationaler Ebene zu messen.