Vor 20 Jahren sei es dort fast undenkbar gewesen, dass Eltern ihre Kinder in die Schule schickten. Es war selbstverständlich, dass die Jungen die Berufe ihrer Väter ausübten, statt in die Schule zu gehen. Mädchen gehörten, so die Meinung vieler Eltern, in das Haus des zukünftigen Schwiegersohnes. Wenn überhaupt einige Eltern ihre Kinder in die Dorfschulen schickten, dann waren es in der Regel nur die Jungen.
In den vergangenen Jahren hat allerdings ein Umdenken stattgefunden. Heute werden in den Internatsschulen Kinder im Alter von 3 bis 15 Jahren betreut. Sie kommen aus den vielen Dörfern in der Region um die Internatsschule. Zurzeit wohnen im Gondal Ashram 69 Jungen und 62 Mädchen, im Vinchiya Ashram 50 Mädchen und 45 Jungen.
Ehemalige Schüler der Ashrams unterstützen die heutigen Erzieher. So besteht die Mehrzahl der Lehrkräfte in Vinchiya aus ehemaligen Schülerinnen und Schülern. Und das Konzept, welches die Träger der Ashrams in Gang gebracht haben – nämlich Hilfe zur Selbsthilfe – geht auf: Die Eltern unterstützen die Ashrams mit dem, was sie erübrigen können. Die Kosten der Betreuung und Ausbildung sind jedoch wesentlich höher. Deshalb sind die beiden Internatsprojekte auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Das Kollegium des BK Ostvest freut sich, an dieser Stelle einen Beitrag leisten zu können.