„Ich hab nix gemacht!“ – in dieser Formel subsumieren sich sämtliche Konflikte des IT-Dienstleisters. Die schönsten Anekdoten entstehen, wenn Fachleute und Laien aufeinandertreffen und das sich aus der Situation ergebende Kompetenzgefälle zur kommunikativen Talfahrt führt. Der Bestsellerautor Oliver Uschmann hat im Forum des Berufskollegs gelesen und bei dieser Gelegenheit sein Buch „Ich habe das Internet gelöscht!“ vorgestellt.

In dem Werk wird aus einer (mehr oder weniger) fiktiven PC-Werkstatt erzählt. Im lockeren, fast beiläufigen Plauderton – der beim Publikum besonders gut ankam – gelangt all das zur Sprache, was den IT-Fachmann nervt und den Kunden zur Verzweiflung bringt. Der Alltag des IT-Dienstleisters, den die Hauptfigur Philipp Spielbusch erlebt, besteht etwa aus Fachgesprächen am Telefon. Die eigene Mutter glaubt, tatsächlich das Internet gelöscht zu haben, und hat doch nur das Desktopicon in den Papierkorb verschoben. Oder der Computerfritze begegnet einer Kundin, die vorgibt, eine Anleitung für ein Bildbearbeitungsprogramm zu brauchen, und die in ihrer Bildergalerie nur allzu Menschliches präsentiert.

Dieser Philipp Spielbusch ist als Autor auf dem Cover des Buches genannt. Er ist eine reale Person und der IT-Vertraute Oliver Uschmanns. Bei Gesprächen zwischen den beiden wurde schnell deutlich, dass der eine viel zu erzählen hat und der andere weiß, wie es geht. Geschichten müssen erzählt werden – Spielbusch lieferte das Insiderwissen, und Uschmann spann als Ghostwriter das Netz der Geschichten drumherum.

Die meisten bei der Lesung anwesenden Schülerinnen und Schüler kommen aus Bildungsgängen, die solche Anekdoten problemlos nachvollziehen können. Es sind zukünftige Informationstechnische Assistentinnen und Assistenten, Fachinformatiker/-innen, Systemintegratoren und IT-Kaufleute.

So entspann sich, nachdem Uschmann einige Passagen aus seinem Buch gelesen hatte, eine lebhafte Diskussion. Dabei ging es aber nicht ausschließlich um IT-Zusammenhänge und die Belange der Kunden von PC-Werkstätten. Viele spannende Fragen betrafen das Leben eines Autors: Wie wird man das, und wie sieht der Tagesablauf eines solchen aus?

Aber klar – das Berufskolleg Ostvest ist die wegweisende IT-Schule im Kreis Recklinghausen, und da lag es nahe, dass dem Autor Uschmann seitens der IT-Azubis Unterstützung angeboten wurde: Falls ein zweiter Band des gelöschten Internets in Planung sei, solle er sich gerne melden, man habe noch die eine oder andere Story auf Lager.

Oliver Uschmann ist am Berufskolleg Ostvest kein Unbekannter – schon im Jahre 2009 hat er hier aus seinem Roman „Das Gegenteil von oben“ gelesen. Vielen ist er durch seine außerordentlich erfolgreiche Buchreihe „Hartmut und ich“ bekannt.